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Naturpark Gantrisch – Sternenhimmel und Berglandschaft

Berglandschaft im Sonnenaufgang Gantrisch

Es war der Sommer 2020, in dem ich mich zufällig an einem der dunkelsten Orte Europas wieder fand – im Naturpark Gantrisch. Es war die Zeit, in der der Komet Neowise zu sehen war. Die ganze Welt schien sich um das neutestamentliche Bildnis am Himmel zu drehen.

Übermüdet durch die lange Autofahrt von Deutschland in die Schweiz, musste ich mich noch überwinden, eine der letzten Chancen wahrzunehmen Neowise zu sehen. Von Bern aus, meinem Ausgangsort für die kommenden Tage, fuhr ich nach Gurnigel – einer kleinen Ansammlung von Alm-Bauernhöfen im Naturpark Gantrisch im Berner Oberland.

Der Komet selbst, auch wenn er ein besonderes Schauspiel war, packte mich weniger als der gewaltig in allen Farben leuchtende Sternenhimmel. Ein Sternenhimmel wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Meine Müdigkeit war verschwunden, als ich etwas ganz besonderes realisierte.

Um möglichst viel vom Sternenhimmel sehen zu können, versucht man, die eigenen Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Entweder in dem man möglichst lange die Augen geschlossen hält, oder auf die Lichter, die man benötigt auf Rotlicht umstellt (heutige Stirnlampen bieten in der Regel diese Option). 

Meine Augen waren ausreichend an die Dunkelheit gewöhnt, als ich dabei war mein Fotostativ neu zu positionieren. Ich blickte zu Boden und sah meinen eigenen Schatten. Schatten durch Sternenlicht – Sternenschatten. 

Um nicht nur den Sternenhimmel zu fotografieren, wählte ich die nahegelegenen Berge als Vordergrund für meine Fotografien. Die hierbei zu erkennenden Berge sind der Bürgle, Nünenenflue und der Gantrisch. 

Erwandern des Naturparks Gantrisch

Während ich dabei war meine Aufnahmen zu machen, kam eine ältere Dame auf mich zu und verwickelte mich in eine Gespräch. Sie erzählte von der umliegenden Landschaft, der Natur und generellen Schönheit des Naturpark Gantrisch. 

Eine Sache die Sie mir erzählte, blieb ganz besonders in meinen Kopf – das auf einem der Gipfel eine ebene Fläche zu finden sei – groß genug um darauf zu Zelten. Mit Ausblick auf die umliegenden Berge, herrlich für Sonnenunter-, Aufgänge und selbstverständlich auch für Sternengucker.

Die folgenden Tage erwanderte ich die umliegenden Berge, stets mit dem Gedanken an diesen besonderen Übernachtungsplatz – den ich dank der guten Beschreibung auch ziemlich schnell fand. 

Leider hätte die Wetterlage für mein Vorhaben nicht schlechter sein können. So brachen Nacht für Nacht Gewitter über das Land und die Übernachtung auf dem Berg blieb nur ein Plan. 

Pläne und ihre Umsetzung

Pläne sind dafür da irgendwann umgesetzt zu werden und die nächste Gelegenheit ergab sich im Sommer 2021. 

Aufstieg – abseits ausgewiesener Wege

Zusammen mit meiner Freundin Katharina, liefen wir an einem gemütlichen Sommerabend hinein in den Naturpark Gantrisch. Ausgestattet mit leichtem Gepäck für eine Nacht und, wie es sich gehört, frischem Almkäse aus Gurnigel. 

Die ersten Kilometer bergan, ging es noch über einen sich windenden Schotterweg. Die obligatorische Begegnung mit Kühen und einem kleinen Halt an der Alm später, wand sich der Weg in alpiner Weise nun anspruchsvoller, steiniger und steiler bergauf.

Nur noch der Wind war zu hören, lediglich für ein paar Augenblicke durchbrochen durch das Geräusch herabrieselder Steine. Losgetreten durch Gämsen, die wohlwissend um die Gefahren, die Menschen bergen können, vor uns die Flucht ergriffen.

Am Joch angekommen, erblickten wir das erste mal das Alpenpanorama. Der Anblick von Eiger, Mönch und Jungfrau und der langsam sich zum Ende neigende Tag ließ die Aussicht die wir vom Gipfel aus haben würden erahnen. 

Der Wegbeschreibung, der älteren Dame folgenden, liefen wir abseits der markierten Wege einen Jochgrat entlang. Wir kamen vorbei an alten Bunker- und Geschützanlagen die wie aus der Zeit gefallen zu seinen schienen. 

Nach einigen steileren Stellen, trafen wir wieder auf den ausgewiesenen Weg, der bald in eine durch Stahlseile gesicherte noch steilere Passage überging. Danach waren es nur noch wenige Schritte zum Gipfel, mit dem knapp darunter liegenden Plateau – unserem Schlafplatz für die Nacht. 

Der Sonnnuntergang vom Gipfel aus

Die Aussicht war kaum in Worte zu fassen – und Bilder sagen bekanntlich mehr.

Nach einer kleinen Nachtmahlzeit verkrümelten wir uns auch bald in unser Zelt und Schlafsäcke.

Die Nacht war kurz – der Wind peitschte unser Zelt und die Lautstärke war kaum auszublenden. Zudem gab es noch ein weitere Spektakel zu beobachten, Sternenhimmel und Sonnenaufgang. 

Ersteren musste ich leider übergehen. Dummerweise hatte ich kein robustes Stativ im Gepäck, sondern nur ein kleines leichtes. Scharfe Nachtaufnahmen, bei Wind und mit einem wackeligen Stativ sind einfach nicht machbar. 

Doch der Sonnenaufgang machte all das wieder wett. 

Abstieg ins Tal

Wir beschlossen das Frühstück im Tal einzunehmen. Daher packten wir kurz nach Sonnenaufgang unserer Sachen wieder zusammen und traten den Rückweg über die andere Bergseite an. Unser Weg führte uns wieder durch steiniges Gelände enlang eines Grats. Bald säumten wieder Bäume unseren Weg und die Geräuschkulisse wurde schnell wieder von dem Läuten der Kuhglocken erfüllt. 

Eine kurze Rast an einem kleinen Bergsee später, der dann doch für ein zumindest minimales Frühstück herhalten musste, waren wir auch schon wieder zurück an unserem Ausgangspunkt. Ein klein wenig reicher an Erfahrung, Eindrücken und Erlebnissen. 

Resumé

Der Naturpark Gantrisch im Berner Oberland ist ein absolut lohnenswertes Reiseziel. Wenn die höheren Berge noch zu ambitioniert oder wetterbedingt nicht machbar sind sollte man ruhig mal hier her schauen.

Was mich persönlich betrifft, war es sicher nicht mein letzter Besuch in dieser wunderschönen schweizer Berglandschaft.

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