Dieser Winter 20/21 hatte es bisher echt in sich. Unmengen an Schnee, Powder ohne Ende – für FotografInnen, sowie für vom Snowkiten Begeisterte ein Traum.
Die großen Freiflächen auf der Wasserkuppe in der Rhön sind im Winter bei FreundInnen des Snowkitens sehr beliebt. Stetig blasender Wind macht es zum reinsten Vergnügen mit dem Kite-Schirm auf Skiern oder Snowboard über die Flächen zu sausen, sich vom Wind in die Höhe ziehen zu lassen und wahrlich zu fliegen.
Ich hatte das Glück zwei ambitionierte Snowkiter, Bernd und Torsten, bei ihrem sportlichen Abenteuer begleiten zu dürfen.
Die Vorbereitung auf das Snowkiten
Die Vorbereitung des Snowkitens ist essenziell. So müssen die Leinen gut sortiert sein, die Luftkammer des Kites aufgeblasen und der Gurt straff sitzen.
Sind die Leinen mit dem Kite verschnürt und die Skier angelegt, geht es plötzlich ganz schnell. Von jetzt auf gleich greift der Wind in die Flächen der Kites und die Jungs brausen davon.
Sie fahren sich ein, testen den Wind und den Untergrund und wagen bald erste Sprünge. Mit unglaublicher Fahrgeschwindigkeit rasen sie an mir vorbei und vollziehen mit großer Freude den ein oder anderen Stunt.
Den Elementen ausgesetzt
Bernd erzählte mir, dass seine Skier mit Sensoren ausgestattet sind, die die Höhe und Weite messen. Gewaltige Sprünge – nein Flüge – legt er hin. Seine maximale Höhe an diesem Tag waren satte 14,4 m – lediglich gehalten von ein paar Leinen und einem Kite mit einer Fläche von nur wenigen Quadratmetern.
Kiten ist nicht nur der Sport an sich – es ist der pure Spass an der Natur. Das Spiel der Elemente. Wenn der Wind sich aufbaut, sitzten wir am Start. Wenn alle in die Wohnung laufen, weil der Sturm kommt, rennen wir raus.
Bernd
Doch mit der Höhe kommt auch das Risiko. Je höher du fliegst, umso besser musst du deinen Kite unter Kontrolle haben – und wissen, wie du sicher landest.
Ein absoluter Schreckmoment war, als bei Bernd das Kite mal nicht so wollte. Sein Kite löste sich und verlor den Auftrieb. Durch meinen Kamerasucher sah ich Bernd aus ca. sechs Metern Höhe unsanft auf die Schneefläche prallen. Doch er rappelte sich schnell wieder auf und begann seine Leinen für die Weiterfahrt zu entwirren.
Mann muss schon etwas verrückt sein, um diesen Sport zu betreiben – nicht meine Worte, sondern die von Torsten und Bernd. Sie erzählten von ihren Verletzungen und davon wie schnell sie wieder an den Leinen hingen. Denn es ist das Risiko, das den Sport auch ein gutes Stück ausmacht. Doch wer mit dem Risiko umzugehen weiß, kommt häufiger unverletzt aus der Sache raus, als verletzt.
Wir sind die Schwächsten in dem ganzen Spiel, das wissen wir. Aber durch das Verständniss und unserer Liebe zum Kiten, wird es ein Tanz der Elemente.
Bernd
Eine beeindruckende Erfahrung, Einblicke in diesen Sport zu erhalten und die Euphorie und das pure Glück des Fliegens zu sehen.
Resümee
Ob ich es selbst mal probieren würde? Wahrscheinlich nicht. Aber ich verstehe nun den Reiz an dem Sport und kann die Leidenschaft von Bernd und Torsten vollkommen nachvollziehen.
Vielen Dank an die Jungs, dass ich sie für eine kurze Zeit begleiten durfte.
Interesse an einem eigenem Sport-Fotoshooting? Ich mache dir gerne ein individuelles Angebot. Ich freue mich von dir zu hören.
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